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Paraskisport – Vom Überwinden großer Hindernisse

5 Skirennläufer:innen stehen mit ihren Skiern in der Hand und lachen in die Kamera. Daneben eine Frau mit Mikrofon und Kopfhöreren.

Ö1 Feature, 54 Minuten

Anfang Februar 2025 füllen die Alpinen Skiweltmeisterschaften im heimischen Saalbach-Hinterglemm die winterlichen Sportnachrichten. Abseits der Fernsehkameras und Blitzlichter gibt es mindestens ebenso große skifahrerische Leistungen und beeindruckende persönliche Geschichten vom Überwinden von Hindernissen. Dafür sorgen die Athlet:innen des österreichischen Paraski-Teams. Sie kämpfen mit ihren unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen zeitgleich um Weltmeistertitel – in Maribor, Slowenien.

Wie fährt man mit einer Sehbehinderung Ski, geschweige denn Skirennen? Die Antwort: mit einem Guide. Teamwork lautet das Zauberwort für Veronika Aigner und für ihren Bruder Johannes. Veronikas Guide ist Schwester Elisabeth, und Johannes bleibt Nico Haberl auf den Fersen – in Slalom, Riesenslalom, Super-G und Abfahrt. Die Guides tragen neonfarbene Shirts über dem Rennanzug. Verbale Kommandos während des Rennens kommen über Funk. Auch mit einer Halbseitenlähmung kann man schnell Skifahren. Das beweist Markus Salcher – 7-facher Medaillengewinner bei den Paralympischen Spielen. Seit 2013 fährt er professionell Ski.

Sowohl bei Großereignissen als auch im Weltcup bringen die österreichischen Paraski-Athlet:innen immer wieder Bestleistungen. Trotzdem sind sie in der Öffentlichkeit viel weniger bekannt als teilweise weniger erfolgreiche Sportler:innen. Dabei können Leistungssport und speziell der Spitzensport Türen öffnen, die für Menschen mit körperlichen Einschränkungen meist geschlossen bleiben.

Die Athlet:innen können nur begrenzt von ihrer Arbeit als Profisportler leben, auch wenn die Strukturen in Österreich sich hierfür in den vergangenen Jahren verändert haben – im Heeres- und Polizeisport ebenso wie im Österreichischen Skiverband (ÖSV), der mittlerweile den Paraskisport immerhin als eigene Sportart im Verband integriert hat. Hier heißt es: „Die Sportarten bleiben zwar die gleichen, die Voraussetzungen sind jedoch anders: Österreichs Paraski-Asse verschieben die Grenzen des Machbaren immer wieder auf eindrucksvolle Art und Weise.“